Wie viel Mensch verträgt die Welt?

Eine Antwort auf diese Frage versucht das Konzept des ökologischen Fußabdrucks zu geben.

Was ist der ökologische Fußabdruck?

Ob Lebensmittel, Kleidung, Energie und Baumaterial oder schlicht die Luft zum Atmen – unser ganzes Leben hängt davon ab, was die Natur uns zur Verfügung stellt. Aber wie viel können die Ökosysteme uns zur Verfügung stellen? Und wie viel Nutzen haben wir? Was müssen wir tun, damit alle Menschen auf dieser Erde gut leben können? Bei der Beantwortung dieser Fragen hilft der „Ökologische Fußabdruck“.

Wie wird der ökologische Fußabdruck berechnet?

Die Idee für den Ökologischen Fußabdruck hatten die Wissenschaftler Mathis Wackernagel und William Rees in den 90er Jahren. Sie haben ein Buchhaltungssystem für die Umweltressourcen unserer Erde entwickelt.

Auf der Angebotsseite wird gemessen, welche Flächen der Planet hat: Wälder, Felder, Seen, Meere, Wüsten, Weiden, Steppen, Straßen und Städte. Dabei wird auch die unterschiedliche „biologische Produktivität“ der Erdoberfläche berücksichtigt. Das Ergebnis entspricht der Biokapazität der Erde.

Auf der Nachfrageseite wird berechnet wie viel Biokapazität die Menschen nutzen. Energiegewinnung, Bauland, Viehzucht: Jedes Wirtschaften beansprucht Fläche. Auch Abfälle und Abgase muss die Umwelt verarbeiten. Mit dem Ökologischen Fußabdruck kann man Angebot und Nachfrage vergleichen. Wie viel Natur haben wir? Wie viel brauchen wir? Und wer nutzt wie viel? Die Einheit in diesem Buchhaltungssystem ist die biologisch produktive Fläche – dargestellt in der Maßeinheit „globale Hektar“ (gha). Deutschland hat zum Beispiel einen Fußabdruck von 5,4 gha und eine Biokapazität von 2,27. Deutschland ist somit ein ökologisches „Schuldnerland“.

Weltweite Ungerechtigkeit

Wenn jeder auf unserem Planeten leben würde wie der/die Durchschnittsdeutsche bräuchten wir 3 Erden. Bei fairer Verteilung von Flächen entfallen aber auf jeden Menschen nur 2,7 gha. Das sind 2 ½ Fußballfelder. Wir (Menschen aus Industrienationen) nehmen ärmeren Menschen also den Platz zur Entwicklung weg. Das Problem ist nicht der Mangel an Ressourcen, sondern die Tatsache, dass der globale Konsum ungleich und ineffizient ist.

Falls du deinen Fußabdruck testen möchtest kannst du auf www.fussabdruck.de den Test machen. Wenn dein Wert über 5 ist solltest du dir ernsthafte Gedanken über dein Konsumverhalten machen.

Quellen:

· fussabdruck.de

· footprintnetwork.org

· Department of Natural Resources Canada

· NDP (New Democratic Party of Canada)

Lorenzo Tural Osorio, Biologie-Referat, gehalten am  04.05.2017, 10. Klasse Gym.