Ein Projektmanagementprozess bildet sich durch die zeitliche und geordnete Folge von Arbeitsvorgängen gleichen Kontextes. Die Arbeitsvorgänge beziehen sich auf einen gemeinsamen Arbeitsinhalt, z.B. Erstellung eines Projektauftrages.

Dadurch dass die Arbeitsvorgänge sich operational schließen und verketten, entsteht ein soziales System: Projektorganisation.

Die Operation der Projektprozesse für die Verkettung ist die Kommunikation.

Projektmanagementprozesse sind strukturell offen. Die Bewußtsseinssysteme der Projektmitarbeiter bilden die Strukturen.

Kohärenzkräfte 

Strategie

Struktur

Kultur

formieren auch die Projektmanagementprozesse.

Geordnet durch Kohärenzkräfte schreitet die Projektorganisation auf das Projektziel hin voran. Beim Vorwärtsgehen sucht die Projektorganisation kontinuierlich die Druckpunkte und Stellen an der Nahstelle zu seiner Umwelt und spürt das Dynamikgefälle zwischen seiner Umwelt und sich selbst. Die Gestaltung der Projektmanagementprozesse darf sich daher nicht nur auf die Struktur beziehen.

Im Operieren erzeugt die Projektorganisation eine Differenz von seinen Umwelten und sich selbst. Sie erzeugt eine Form mit zwei Seiten: die Innenseite - das Projekt selbst und die Außenseite -seine Umwelten-.

Denkfehler:

- Das Projekt ist ein Ganzes, zusammengesetzt aus Teilen und Elementen. 

- Zunächst existiert eine Umwelt und das Projekt passt sich dann daran an. Richtig ist, dass das Projekt und seine Umwelten zwei Seiten derselben Medaille sind. Die Umwelten sind die Außenseite des Projektes.

Die Prozess-Definition im PMBOK® Guide:

»Ein Prozess ist eine Sammlung von aufeinander bezogenen Handlungen und Aktivitäten, um ein zuvor festgelegtes Produkt, Ergebnis oder eine zuvor festgelegte Dienstleistung zu erzeugen bzw. zu erbringen.«  

Im nächsten Satz wird das lineare Input-Output-Throughput-Vorgehen (auch bekannt als ITTO) beschrieben, das für triviale Projektprozesse hilfreich sein könnte. Für nichttriviale, autodynamische Projektprozesse bringt ITTO nichts.

Der Zweck der Unternehmensprozesse, zu denen wir auch die Projektprozesse zählen, ist an erster Stelle der Wertschöpfung beizutragen. Dafür muss jeder Projektprozess einen Wert generieren bzw. Leistungen für nachgelagerte Projektprozesse erbringen. Die Gestaltung der Projektprozesse beginnen wir im Hinblick auf externe Referenzierung mit dem O wie Output an: "Welche Ausgangsleistungen erwarten die nachgelagerten Prozesse?"

Um die erwarteten Ausgangsleistungen zu erbringen, konsumiert der jeweilige Projektprozess wiederum Eingangsleistungen von vorgelagerten Projektprozessen (I wie Input). 

Für die Leistungserbringung benötigen Projektmanagementprozesse (Denk-)Werkzeuge, Methoden, Techniken, Theorien gebraucht (TT wie Tools and Techniques).