Industrie 4.0 in Wertschöpfungsökosystemen: Bye bye Jobs?

Die Antwort von uns: Industrie 4.0 verändert die Arbeitswelt -nicht ganz!-.

Durch die fortgeschrittene Automatisierung und Technisierung durch die Einführung von Automatisierungssystemen, ERP-Tools u.ä. sind die Jobs für Mitarbeiter, deren Tun weitestgehend formalisierbar war, immer weniger geworden.

Seit gut drei Dekaden hört man "bye bye Jobs" in den Betriebsgeländen.

Bei der Industrie 4.0 geht es nicht um die Jobs für die "wenig" qualifizierten Mitarbeiter, sondern um die neuen Inhalte für die Kompetenzprofile der hochqualifizierten Mitarbeiter.

Vier Leitsätze für Arbeiten 4.0 in Wertschöpfungsökosystemen

So erinnerte uns der Hannover Messe Bericht von Corinne Schindlbeck in funkschau.de vom 16.04.2014  an meinen Blog Beitrag vom 13. Dezember 2014, in dem ich auf die Meinung von Dr. Constanze Kurz zu Industrie 4.0 zurückgegriffen und sie durch paar Ideen von uns ergängzt hatte.

Dr. Contanze Kurz hatte ich u.a. mit folgenden Sätzen zitiert:   

»In der Debatte um die Erfolgsbedingungen einer Industrie 4.0 geben bislang Unternehmensvertreter, Techniker und Ingenieure den Ton an, die sich vielfach schwer mit der Einsicht tun, dass der Mensch in den Mittelpunkt einer Industrie 4.0 gehört, was –wie gesagt– keine Frage von „Gutmenschentum“, sondern eine wichtige Voraussetzung für ihre Funktionsfähigkeit ist. Umso mehr bedarf es der Begleitung und Einmischung von IG Metall, Betriebsräten und Belegschaften.« (Dr. Constanze Kurz, Referentin im Funktionsbereich Betriebs- und Branchenpolitik beim Vorstand der IG Metall).

Im Bericht von Corinne Schindlbeck ist von Dr. Kunz folgendes zu lesen:

"Den klassischen Feind-Part will Gewerkschafterin Dr. Constanze Kurz, Ressortleiterin Ressort Zukunft der Arbeit und zweite Vorsitzende im Vorstand der IG Metall, nicht spielen. Arbeitsplatzverluste im großen Stil, diese Ängste schürt sie nicht - sondern mahnt zur positiven Betrachtung: etwa das Verbesserungspotenzial für die eintönige Arbeit in der Großserienproduktion. "Industrie 4.0 muss und wird auch eine Umorganisation der Arbeitsstrukturen beinhalten", davon zeigt sie überzeugt."

Davon sind wir BlueRocks nicht nur überzeugt, wir halten die Umgestaltung sogar für einen der kritischen Erfolgsfaktoren der Vorhaben zur Industrie 4.0 Transformation.

Für eine erfolgreiche Industrie 4.0 Transformation zur Errichtung von branchenfokussierten Cyber-Physical Systems wie

- Cyber-Physical Production Systems,

- Cyber-Physical Assecurance Systems,

- Cyber-Physical Government Systems

müssen sich die Grenzen zwischen der klassischen Produktionsplanung, Bedarfsplanung, Absatzplanung und dem organisationalen Change Management auflösen.

Die Fachleute aus den Disziplinen Produktentwicklung, Fabrikplanung, Anlagenplanung, Automatisierungstechnik, IT und die Prozessberater für Change Management sowie Betriebswirtschaft agieren in Industrie 4.0 Projekten komplementär. Die aktuell gültigen Kompetenzprofile der Mitarbeiter müssen überarbeitet werden.

Ein Problem bleibt die Verheiratung der beteiligten Disziplinen, also vorrangig Maschinenbau und IT. Da begegnen sich zwei Welten. Zwar existiere die Forderung nach Interdisziplinarität schon seit Jahren, doch mit der Umsetzung hapert es. "Ein Wissenstransfer findet nicht statt" weder auf Unternehmens- noch auf Hochschulebene.

Noch ausgeschlossen sind auch Disziplinen, die sich wissenschaftlich mit dem Umbau der Arbeitsorganisation befassen, schließlich ist Industrie 4.0 "keine rein technische Disziplin".

Erforderlich ist eine groß angelegte Bildungs- und Weiterbildungsinitiative 4.0, eingebettet in einen systemischen Ansatz, um alle Beschäftigungsgruppen in einen Lernzusammenhang zu bringen.

Das Szenario von Dr. Jochen Schlick, Leiter Zukunftsfeld Cyber-Physische Systeme bei der Wittenstein AG, ist in diesem Zusammenhang erwähnenswert:

"Die Generation Smartphone wird mit dem Wandel zu Industrie 4.0 intuitiv zurechtkommen. Der Appetit auf Industrie 4.0 wächst, und der Appetit kommt beim Essen – also im Zuge der Umsetzung!". Einen speziellen Ausbildungsbedarf sieht er daher nicht.

Aus Zukunftswerkstatt fit for 2020 wurde Ping Pong Thinking Lab

In unserer Zukunftswerkstatt fit for 2020 befassen wir uns seit über zehn Jahren mit den Kompetenzprofilen der Mitarbeiter in 2020.

Zu Beginn unserer Aktivitäten in 2005 stellten wir die Generation Smartphone bewusst in den Mittelpunkt. Um sie in ihrer Denkwelt zu verstehen, organisieren jährlich Workshops mit ihnen.

Am 14. Juni 2013 kamen in Ludwigsburg im Rahmen der „Zukunftswerkstatt fit for 2020“ Schüler, Eltern und Unternehmensvertreter zusammen, um sich über ihre aktuelle Mediennutzung auszutauschen, s. Meine erste öffentliche Ping Pong Thinking Session am 14 Juni 2013

Den ursprünglichen Begriff Generation Smartphone verwenden wir heute (Januar 2018) nicht mehr, da wir im Neuland Internet altersübergreifend Smartphone nutzen.

Die Zukunftswerkstatt fit for 2020, die nun Ping Pong Thinking Lab heißt, wird heute von Lorenzo Tural Osorio geleitet.

Ping Pong Thinking Lab: Innovation Lab for Digital Business Value Ecosystems

Generation Internet Ureinwohner anstatt Generation Smartphone

»Angela Merkel sagte im Zusammenhang mit der NSA Affäre am 19. Juni 2013:

Das Internet ist für uns alle Neuland!

Ich habe sie so verstanden:

"Es gibt noch sehr viele unbekannte Facetten des Internets.

Wir müssen noch vieles learning by doing entdecken.“

Nicht nur für Gefahren, sondern auch für neue Innovationen haben wir im Neuland Internet noch viele unentdeckte Territorien.

Das Internet ist da, es geht nicht mehr weg.

Und es ist (technologisch) für alle Menschen auf dieser Welt da. Die unbekannten Facetten des Internets könnten Menschen entdecken, egal in

welchem Land, in welchem Kontinent sie leben.« - Lorenzo Tural Osorio, November 2014

Kompetenzen für Arbeiten 4.0

Die Mitarbeiter müssen über zehn Fähigkeiten verfügen, um 2020 im globalen Wettbewerb der Arbeitskräfte erfolgreich zu sein:

Neue Medien Literacy

Transkulturelle Kompetenz (mit Multikulti oder Integration etc... nichts zu tun! engl. cross cultural competency)

Transdisziplinäre Denkweise

Weltweite virtuelle Zusammenarbeit in Projektorganisationen

Gestaltungsdenken (, was Kinder hervorragend können)

Neue und adaptive Denkweisen

Management kognitiver Belastung

Soziale Intelligenz und transkulturelles Einfühlungsvermögen

Fähigkeit zur zielführenden Entscheidungsfindung (Sense-Making)

Computational Denken, d.h. gekonntes Umgang mit dem technologischen Fortschritt (Anm.: computational ließen wir unübersetzt, da es im Deutschen kein passendes Eigenschaftswort gibt!)  

Aufgrund von unseren fit for 2020 Erfahrungen sehen wir doch einen speziellen Ausbildungsbedarf für Arbeiten 4.0 sowie Industrie 4.0!

» Wenn Sie sich über unsere Beratungsleistungen für Arbeiten 4.0 sowie über das Programm Leadership Development und Talent Development informieren möchten, steht Ihnen Lorenzo Tural Osorio Ihnen für ein persönliches Gespräch gerne zur Verfügung.