Frederick W. Taylor (1856 - 1915)
Seit der Veröffentlichung seines Werks „The Principles of Scientific Management“ (1911), in dem er einen genialen Ansatz für die Anpassung der organisatorischen Komplexität in Unternehmen auf das Niveau der Umwelten, der damals entstandenen trägen Massenmärkte, dokumentierte, zogen seine Ideen im Laufe der Dekaden unzählige Experten in West wie Ost in ihren Bann.
Scientific Management bezieht sich an erster Stelle auf die zu dem Zeitpunkt handwerklich orientierten Massenproduktionsstrukturen im Übergang von Manufaktur- zur Fabrikarbeit und weniger auf Strukturen, in denen der Arbeitstakt durch Maschinen bestimmt wird.
Seinen Ansatz Scientific Management setzte Henry Ford zur Einführung von Fließbandproduktion, wobei Ford sich von den Disassembly Lines der Schlachthöfe in Chicago inspirieren ließ. Das Konzept ermöglichte nicht nur Ford Werken enorme Produktivitätsexplosion.
V.I. Lenin soll sich ebenfalls intensiv mit Scientific Management auseinandergesetzt haben und galt als Verehrer von Taylors Ideen. Er sah in ihnen den Schlüssel, um aus den russischen Bauern Industriearbeiter zu machen.
Die von ihm selbst vorgestellten Methoden hielt Taylor selbst für zweitrangig:
»Sie nützen nichts, wenn die Grundsätze nicht verstanden seien und beachtet werden. Zudem müssen sie in der weiteren Entwicklung durch bessere ersetzt werden«.
Zu unterscheiden sind die originären Ideen Taylors im The Principles of Scientific Management einerseits und deren Rezeptionen, Weiterentwicklungen und Kritiken, die mit dem Begriff Taylorismus zusammengefasst werden, andererseits. Diese reduizieren seine Ideen nur auf Arbeitsteilung und Hierarchie-Gestaltung.
Zu berücksichtigen ist, dass 1911 zur konzeptionellen Aufbereitung für Autodynamik des Unternehmens andere Umweltbedingungen galten.