Lorenzo March2024 19little

Empowerment (Denglisch) - Deutsch Ermächtigung oder Bevollmächtigung (je nach Kontext)

Eines der Lieblingsbegriffe von selbsternannten Vor- und Querdenkern ohne Praxishintergrund, Beyond Budgeting Hoppern in permanenter Beta-Version und manchen Beratern, die Begriffe (ohne ihren Sinn verstanden zu haben) einfach in den Raum werfen.

Als Anfang der 1980er-Jahre der Übergang von trägen Märkten zu dynamischen Märkten ansetzte, mussten viele US-amerikanische Unternehmen ihre Organisationskonzepte überdenken, um auf der globalen Bühne weiter wettbewerbsfähig zu bleiben. Die tayloristischen Strukturen ermöglichten keine Produktivitätssprünge mehr. Genau im Gegenteil: sie störten. Gepaart mit einer gehörigen Portion Sozialromantik tauchte dann der Begriff Empowerment auf.

Cynthia D. Scott und Dennis T. Jaffe beobachteten die Paradoxie: »Unternehmen, die in technischer Hinsicht schon auf dem Stand des 21. Jahrhunderts sind, weisen in ihrer Firmenstruktur Prinzipien des frühen 20. Jahrhunderts auf und möchten ihre Mitarbeiter mit Methoden des 19. Jahrhunderts motivieren.« (Empowerment, Ueberreuther Verlag, Wien, 1995)

Kenneth Blanchard, John P. Carlos und Alan Randolph stellten die These auf, die Menschen würden bereits die Macht durch ihr Wissen und ihre Motivation besitzen. Es gelte nun, diese Macht für mehr Wettbewerbsfähigkeit zu aktivieren (Management durch Empowerment, Reinbek:Rowohlt 1999).

Empowerment wurde auch in Europa eines der Lieblingsbegriffe von selbsternannten Querdenkern, Beyond Budgeting Hoppern und manchen Beratern, die Begriffe (ohne ihren Sinn verstanden zu haben) einfach in den Raum werfen.

Die deutsche Sprache wurde um ein neues Verb reicher:

  • Ich empowere
  • Du empowerst
  • Er/sie empowert
  • Wir empowern
  • Ihr empowert
  • sie empowern

Das Problem ist, dass Meister Wochele sofort dicht macht, wenn er das Wort Empowerment hört. Es ist an der Zeit, dass die Vordenker sich etwas anstrengen, um Meister Wochele zu erreichen. Es sei denn, sie möchten mit Top Management reden.

Er ist nämlich mit seinen Mitarbeitern kausal (steuernd) und strukturell (führend) gekoppelt. Der Erfolgsfaktor für die strukturelle Kopplung ist Vertrauen. Ermächtigung setzt Vertrauen voraus. Empowerment ist somit wettbewerbsentscheidend. Interessant ist, dass Meister Wochele seine Leut´ bereits empowert!

Erfolgsfaktoren für Prozessmanagement

Je nach dem Prozess empfehlen wir die Auswahl von vier bis fünf Erfolgsfaktoren aus den neun generischen (generative AI) Erfolgsfaktoren.

»Der Mensch ist das Maß aller Dinge« Protagoras (Thrakien † 411 v. Chr.)

Für Protagoras gab es keine allgemein gültige und verbindliche, sondern nur eine subjektive Wahrheit. Er setzt die einzelnen Individuen als Interpreten vor die Dinge.

Die Subjektivität in der Wahrnehmung der vermeintlich objektiven Kriterien wird mit Zahlen aus Datenquellen unterschlagen.

Dadurch entsteht ein genaueres Bild des Scheins. Für die kontextbezogene Bewertung werden Wissen und Können benötigt.

Wer bewertet, übernimmt Verantwortung.

In der Prozess-Welt ist das zu lenkende System der Prozess selbst. Er wird von seinem Umfeld gelenkt. Die Prozessorganisation muss die zu erfüllenden Erwartungen ihres Umfeldes erfassen und verstehen. Dafür empfehlen wir die Nutzung von vier Erfolgsfaktoren (Outside in):

Kosten

Zeit

Qualität

Autodynamik Fähigkeit, z.B. Service Flexibilität

Für die Leistungsbereitschaft und die Leistungsfähigkeit ist die Prozessorganisation selbst verantwortlich. Die Leistungsmöglichkeit hingegen ist oft seinem Einfluss entzogen. Dem äußeren Einfluss gegenüber muss die Prozessorganisation empfindlich sein: nicht resistent, sondern autodynamisch.

Zur Bewertung der operativen Leistungserbringung im Prozessinnenleben empfehlen wir neun generische Erfolgsfaktoren.

Ausrichtung auf die Prozess-Umwelten

Prozesskompetenz & Produktkompetenz bzw. Servicekompetenz

Führbarkeit und Steuerbarkeit

Informationsfluss sowie Datenfluss

Sicherheit Prozessablauf

Effizienz

Operative Stärke

Innovationsfähigkeit

Image der Prozessorganisation

In weiteren Prozessmanagement Blog Beiträgen werden wir die einzelnen Erfolgsfaktoren beschreiben.

Informationsfluss - ein Schlüssel-Erfolgsfaktor zur Bewertung der Prozess Performance

Die Optimierung des Informationsflusses ist ein wichtiges Handlungsfeld in den Prozessoptimierungsvorhaben,
insbesondere in den menschenzentrierten Service Prozessen.

Wir unterscheiden zwischen Datenfluss und Informationsfluss.

Informationsfluss ist ein Bestandteil des Wertstroms in den Prozessnetzwerken.

Wertstrommanagement besteht aus den drei Prozessen

- Wertstrom-Aufnahme (Value Stream Mapping),

- Wertstrom-Design (Value Stream Design) und

- Wertstrom-Planung (Value Stream Planning).

Die wichtigste Kennzahl für die Wertstromanalyse beschreibt den Anteil der reinen Bearbeitungszeit an der gesamten Durchlaufzeit.